Kalter Loop
Heute Morgen ist es a) kalt (6 Grad) und b) schüttet es aus Kübeln. Gott sei Dank haben wir den Grand Prosmatic gestern noch angeschaut, der macht bei Regen nicht viel her. Also ab in die Lodge und einen heißen Kaffee ausfassen, auch das zusammengewürfelte Frühstück aus Muffins, Wraps etc. "genießen" wir hier. Frühstücken würd´ ich anders bezeichnen, aber ohne zu Fahren ist das bei dem Regen die beste Alternative.
Aber Fahren ist heute trotzdem die bessere Wahl, denn bei dem Wetter kann man wenigstens geheizt die Gegend genießen. Wir düsen um 10:00 Unr los, den unteren "Loop" zu fahren.
Diese Runde braucht beinahe den ganzen Tag, wenn man sich an den verschiedenen Punkten nicht abhetzen möchte, was wir definitiv nicht vorhaben.
West Thumb Geyser Basin
Beim West Thumb Geyser Basin haben wir das Glück, dass Ranger "John" gerade eine Truppe durch die Geysire und Pools führt. Wir schließen uns an, was ich jedem Besucher immer ans Herz legen würde! Da erfährt man Dinge, die so nicht ersichtlich sind.
Z.B. zeigt er uns die Knochen eines Baby-Deer, das letztes Jahr in den Black Pool gefallen ist (man sieht sie hier im Bild links). Viel ist nicht übriggebleiben.
Oder er erzählt von dem kleinen neben-Pool, der im "Fishing Cone" durch einen Fischer, der hier einbrach, entstanden ist (das Loch links vom Kegel). Überhaupt sei dieser Cone Anfang des 20. Jahrhunderts DER Anziehungspunkt hier im Park überhaupt gewesen, da die Leute die Geysire nicht verstanden, jeder aber was vom Fischen verstand.
Zudem erklärt er uns noch, dass es hier Fischerbote gibt, die keine Fische fangen (?). Klingt erst mal seltsam. Vor vermutlich 20 jahren wurde die "Lake Trout", eine agressive Forellenart, hier eingesetzt und dezimiert die an der Oberfläche lebende Cutthroat, welche als Nahrungsgrundlage für die Tiere wie z.B. die Bären, Wölfe, Füchse etc. dienen.
Diese Fischerbote sind nun dazu da, die Fische zu fangen, auszusortieren, die Cutthroat wieder in den See zu schmeißen und die Lake Trout zu töten und ebenfalls wieder ins Wasser zu schmeißen. Man sieht, nicht alles was der Mensch hier geändert hat, hat immer was verbessert.
Da es anfängt, wieder heftiger zu Regnen, beendet John seinen Vortrag und wir flüchten auch wieder ins Auto.
Bridge Bay Marina
Einen wärmenden Kaffee gibt es bei der Marina, wo sich kein Mensch aufhält, wo man aber Boote ausleihen könnte. Eine Rundfahrt durch den Campingplatz zeigt die Größe dieses Platzes. Da kann Union Lido in Jesolo nach Hause gehen! Und schön wär es auch - wenn es denn schön wäre!
Mud Pots
Den Besuch bei den Mud Pots lassen wir ziemlich bald wieder sein, denn hier regnet es besonders stark und ohne Handschuhe macht es auch keinen Spass mehr.
Selbst die Büffel haben sich aus dem Hayden-Valley verzogen (oder man sieht sie halt im Nebel nicht).
Artist Paint Pots
Und so fahren wir halt weiter, bis sich der Himmel über den "Artist Paint Pots" ein wenig lichtet.
Der kleine weiße Kollege in der Mitte des Bildes war vor zwei Jahren noch nicht da, ist ja auch noch ein Baby.
Die Gibbon-Falls haben wir auch noch nie näher betrachtet:
Und zuletzt kehren wir an den Ursprung zurück. Hier war 2012 unsere erste Begegnung mit heißem Wasser aus dem Untergrund:
Abends geht es mit der ganzen Schmutzwäsche in die Snow-Lodge. Eine gute Gelegenheit, das Internet wieder einmal zu kontaktieren, wie auch Aris meint, der endlich mal wieder Infos austauschen kann.
Wenn das Wetter morgen so bleibt, werden wir dieses Fleckchen Erde wohl früher verlassen. Dann verbringen wir lieber einen Tag mehr in den Weiten von Wyoming oder South Dakota, als hier frierend und durchnäßt die grauen Pools anzuschauen.
Mal sehen!
Hier noch ein paar (unkommentierte) Impressionen aus dem Yellowstone: