Montag, 29. August 2016, Moab
"Niemand liest deine Berichte!" sagt gerade Linus nach dem zwiten Glas Wein und einem super Rum (Pyrate), da lach ich doch glatt! Die Berichte sind ja nicht für euch, sondern für uns! Wer kann sich denn nach ein paar Wochen noch erinnern, was an welchem Tag genau passiert ist? Ich jedenfalls nicht und deshalb sind die Berichte PRIVAT!
Keine Angst, ihr könnt gerne mitlesen ! Aber in 10 Jahren interessiert euch das sicher nicht mehr, uns umso mehr. Und dann hat Linus nicht mehr Recht, denn er wird die Storrys lesen und sich erinnern. Und genau deshalb schreib ich hier. Und natürlich für die Texte im Fotobuch und für den 89-jährigen Schwiegervater, der auch noch virtuell mitreist und für die Freunde zuhause und und...
Heute geht es Richtung "Heimat", denn in Moab warn wir nun so oft und so lange, dass wir (fast) jedes Restaurant und jeden Laden innwendig kennen und lieben gelernt haben. Besonders die "Sand Flats" oberhalb von Moab und die ruhige Gegend südlich von Moab haben es uns angetan.
Wir hatten Glück und haben online bei booking.com in der La Camino Drive das Condo mit der Nummer 3396 gebucht, innerhalb von drei aneinandereigenden Condos das nebenanliegende Condo 3394 von 2014. Da dies nun nicht in der Mitte liegt und anders gebaut ist, haben wir 3 Schlafzimmer, einen großen Garten, einen Whirlpool, den Gemeinschaftspool und die gewohnte Ruhe hier 6km außerhalb von Moab, doch dazu später mehr.
Bevor es nach "Hause" geht, besuchen wir unseren neuesten Nationalpark, den "Balck Canyon Of The Gunisson", den wir 2014 per "Schnick Schnack Schnuck" gegen den "Great Sand Dunes Nationalpark" gewechselt haben. Er liegt nur 20 Minuten von unserer Bleibe entfernt und so starten wir nach dem eigentlich wieder ziemlich leckeren Frühstück kurz nach 9 dorthin.
Diese Blume wächst exakt 550 Meter über dem Bachbett.
An einem Vista-Point beginnt um 11:00 Uhr eine "Ranger guided Tour", an der wir natürlich teilnehmen, denn hier kann man wirklich am meisten über die Parks erfahren. Die nette Rangerin erzählt uns aber nichts über den Park selbst, sie hat sich die Flechten hier zu ihrem Thema gemacht. Jeder der (nur 6) Teilnehmer erhält eine Lupe und sie erklärt uns die tatsächlich erstaunlichen Details dieser Lebewesen (die natürlich auch bei uns in den Alpen zuhause sind):
- Fleichten bestehen aus Algen und Pilzen und kommen nur gemeinsam vor: "Freddy Fungus and Angie Algie lichen each other" (lichen (englisches Wort für "Flechte") wird als "lik´en" ausgesprochen.
- Fechten beschleunigen das Abbrechen der Felsen, da sie den Felsen durchdringen und durch die Wassereintrgung das Absprengen von Felsen bewirken.
- Flechten dienen einigen Tieren hier als Nahrung.
- Flechten sind ein Indikator für eine gute Luftqualität, in schlechter Luft gedeihen sie nicht.
Wieder was gelernt und es macht auch Spass, das gelernte mit unserer Lupe gleich zu erkunden (die wir nach dem Vortrag natürlich wieder retournieren):
Tatsächlich kriegt man gleich einen anderen Blick für diese kleinen Dinger! Echt spannender und mal anderer Vortrag der schüchternen Parklady!
Ansich sind wir aber wegen GROSSEM hier, also wegen dem wirklcih beeindruckenden Tal, das der Gunisson hier in den Granit gefressen hat. Auch hier kann man mit 2D nicht punkten, man muss es selbst sehen und das Kribbeln beim Anblick der Tiefe erleben!
Wir fahren einige Aussichtspunkte an, wandern ein wenig und fahren dann die "East Portal Road" ganz in das Herzen des Canyons. Die Straße ist ziemlich steil und teilweise in den Fels gesprengt worden, um von der Talsohle aus 1904 einen 8km langen Tunnel nach Montrose für die Wasserversorung zu sprengen. Beeindruckend!
Hier machen wir Rast, bevor wir endgültig nach Moab aufbrechen.
Hier unten wird das Wasser an einem Stausee in den Tunnel eingeleitet. Im Winter hat der Gunisson wenig Wasser, da braucht das aber in Montrose auch keiner (glaub ich).
Der Park gibt ganz andere Einblicke als z.B. der Grand Canyon, ist der doch viel schroffer und steiler. Uns hat der Black Canyon sehr gut gefallen und wir fahren zufrieden weiter durch den Norden New Mexicos in Richtung Moab.
Zum dritten Mal fahhren wir am "Colorado National Monument" vorbei. Ich hab einfach keine Lust, hier noch mal zwei Stunden in die sicherlich schöne Straße entlang des Colorado Rivers zu investieren. Ich möchte "nach Hause"!
Wieder fahren wir die scenic-road 128, anstatt der schnelleren, aber auch längeren Route über die Interstate.
Kurz nach 16:00 Uhr sind wir in Moab, finden wieder unter der Fußmatte den Schlüssel und beziehen unser Haus. Herrlich! Es ist größer und schöner als die Unterkunft gleich nebenan und kein Mensch bevölkert die Siedlung, wir sind alleine im Paradies!
Das ist die bescheidene Hütte für die nächsten 4 Nächte. Appropos Nacht: Gute Nacht!