20. August - Corona Arch

 

Tag 4, 20. August - Corona Arch, La Sal Mountains

Heute ist um 05:30 Uhr Tagwache. Sogar die Jungs sind ohne Wecken bald auf den Beinen. Außer dem Corona Arch und ein wenig Jeeping haben wir heute eigentlich kein Programm. Mal sehen, was auf uns zukommt.

Am Morgen hat es 13 Grad, als wir kurz nach Sieben losfahren. Alle 5 Minuten wird es ein Grad mehr und bei super angenehmen 18 Grad steigen wir am Corona Arch Trailhead aus. Ein einziges Auto steht hier, es wird also vermutlich wieder mal ein einsamer Besuch. Die zwei Damen kommen uns nämlich später entgegen. Sie wollten hier den Sonnenaufgang miterleben, dafür ist der Corona aber nicht geeignet. Er liegt in einem Tal und die Sonne erreicht die Talsohle erst spät.

Aber früh am Morgen ist der Weg dorthin perfekt und als wir um 08:00 Uhr den Bogen erreichen, steht er schon hell erleuchtet da.

Der Weg wurde komplett neu gemacht, die vielen Steinmännchen durch grün-graue Markierungen ersetzt und "roping", also Seilschwingen, Abseilen und dergleichen ist nun verboten. Im März 2013 hatte ein 23-jähriger ein zu langes Seil benutzt und ist auf dem harten Boden aufgeschlagen. Er starb wenig später im Krankenhaus, mehr dazu hier.

Wie die die ganzen Steine und die Erde aus dem Weg geräumt haben, ist uns ein Rätsel. Laubbläser? Besen?

Der Weg ist einfach zu gehen und nur an einer Stelle muss man kurz an einem Seil hoch und über eine kleine Leiter eine Stufe überwinden.

Um die Ecke kommt man dann zuerst mal am Bowtie Arch vorbei, den Arch sieht man schon von Weitem.

Algen haben hier ein richtiges Gemälde geschaffen.

Bei der gerade aufgehenden Sonne wird er hübsch von hinten angeleuchtet. Herrlich, wieder hier zu sein und das ganz alleine!

Hier hinten ist auch die Aufstiegsstelle auf den Arch, aber ohne Seil kommt man da nie mehr runter.

Auf dem Rückweg nach einer Stunde, die wir mit einem netten Pärchen aus Kansas plaudernd verbringen, fällt uns wieder das "Mega-Steinmännchen" auf. Da hat sich doch tatsächlich einer die Arbeit gemacht, und alle aufgestapelten Steine (und es waren viiiieeele!) in der Gegeng verteilt.

Um kurz vor 10:00 Uhr sind wir wieder beim Trailhead. Man geht eine Strecke in gut einer halben Stunde bis 40 Minuten, zwei bis drei Stunden sollte man für den Ausflug also schon einplanen.

Hier stehen die Autos jener, die uns auf dem Weg nach unten schnaubend entgegenkommen. Es hat zwar erst 26 Grad, aber in der Sonne reicht das für einen Hike.

Da ja noch früher Vormittag ist, wollen wir mal im Arches nach dem Rechten sehen. Die Autoschlange schreckt uns so ab, dass wir sofort kehrt machen. Wenn so viel los ist, sind drinnen auch alle Parkplätze voll. Wir haben eine andere Idee.

Wir fahren die La Sal Loop Road, die östlich von Moab nach gut 25km von der UT128 abzweigt und in die Berge führt. Hier waren wir noch nicht, also besser als mit zighunderten den Arches zu besuchen.

Die Straße ist komplett neu geteert und das ist gut so, denn unser Zweitwagen steht zu Hause.

Hier ist es grün und man ist in einer völlig anderen Welt. Westlich von Moab ist nur Wüste, hier ist es fast wie bei uns oder zumindest wie in Italien oder Spanien.

Aris startet am Summit seine Drohne, als wir einen Halt machen. Leider verliert er die Kontrolle über sein Lieblingsspielzeug und die Drohne landet irgendwo da unten.

Als er sich auf den Weg macht, die Drohne zu suchen, passiert das Unglück: Er verstaucht sich den Fuß derart, dass er schmerzverzerrt liegenbleibt. Wir helfen ihm den Abhang wieder hoch, aber es sieht nicht gut aus. Auf alle Fälle muss er jetzt schnell nach Hause, kalte Wickel und eine Schmerztablette werden hoffentlich helfen. Aus Jeeping wird für ihn heute leider nichts mehr.

Als Aris versorgt ist, machen Linus und ich uns auf den Weg wieder in die Sand Flats, wir gehen spielen. Nach einer Runde "Fins N Things" fahren wir Richtung der La Sal Mountains und suchen uns neue Wege.

Die meisten sind Dead-End-Roads, also Sackgassen. Allerdings führen sie in unberührte und traumhafte Natur. Uns gefällts!

Die Sandflat Road sind wir noch nie ans Ende gefahren, nur heute Mittag an ihrem Ende in den La Sal Mountains vorbeigekommen.

enlightened Tipp des Tages: Wer einen schönen Halbtags-Ausflug in die Berge machen möchte, der kann das auch mit jedem normalen Fahrzeug tun, mit einem SUV sowieso. Die Strecke Moab - Oohwah-Lake, die wir heute fahren, führt von der Wüste in die La Sal Mountains, sich gute 1.000 Meter höherwindend bis in Birkenwälder und schlußendlich eben an einen wunderschönen Waldsee, der zum "Füße hineinhängen" oder auch Angeln perfekt geeignet ist.

Wenn man oben auf die La Sal Loop Road kommt, muss man ca. 5km nach rechts abbiegen, dort ist dann der Abzweig zum 5km weiter entfernten See. Die Gravel-Roads sind (zumindest derzeit) in einem guten Zustand.

Was für eine völlig andere Welt so nah bei Moab! Zudem ist es locker 10 Grad kühler hier als in Moab, wo es heute 37 Grad hat.

Nach einer See-Umrundung machen wir uns auf die Rückreise. Linus fährt und entscheidet, wieder über die Sand Flats nach Hause zu fahren. Herrliche Gegend, alles richtig gemacht!

Nach einer Autowäsche und dem Betanken des Jeeps (der hat auf 207 Meilen satte 19 Gallonen Sprit versoffen, das sind über 21 Liter pro 100km!) fahren wir noch kurz nach Hause. Aris´ Fuß tut noch höllisch weh und ist geschwollen, hoffentlich ist nichts gebrochen. Also holen wir im City-Market Bandagiermaterial und Salben, bringen den Jeep problemlos zurück und versorgen den "Kleinen".

Das ist zur Orientierung die Landkarte unserer Routen von heute:

Linus düst alleine in die Arches. Moab ohne Arches geht für ihn gar nicht, wir verzichten aufgrund der Umstände diesmal auf einen Besuch, essen ohne ihn zu Abend und gehen früh ins Bett. Morgen ist wieder ein Reisetag und wir wollen so nah wie möglich an den Yellowstone. Mals sehen, was der morgige Tag so bringt!

Also Gute Nacht und bis Morgen!

 

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