19. August - Canyonlands

 

Tag 3, Sonntag 19. August - Canyonlands

Als um 04:30 der Wecker klingelt die Handy-App ihr Gedüdel von sich gibt, ist es noch stockdunkel. Irgendwie scheinen heute keine Sterne. Ob es bewölkt ist? Das wäre für unseren heutiges Vorhaben wohl eher eine schlechte Wetterlage, wollen wir doch den Sonnenaufgang am Mesa-Arch miterleben.

Kurz unter die Dusche, die sieben Sachen zusammengepackt, schon sitzen wir in unserem Zweitwagen und düsen kurz nach Fünf durch das leere Moab.

Der Mesa-Arch liegt im Canyonlands National Park, von unserem Condo aus gute 70km oder eine Stunde mit dem Auto entfernt. Bald holen wir ein Auto ein und werden selbst von einem Auto eingeholt. Super! Dann sind wir also nur drei Gruppen, die sich dieses Spektakel so früh am Morgen geben! Der Parkeingang ist noch unbemannt und 10 Mintuten nach dem Wärterhäuschen sind wir am Parkplatz des Trailheads angekommen. Allerdings sind nicht nur wir drei Autos, sondern schon 10 andere da. Dacht ich mir eh, wär halt schön gewesen!

So sind die besten Plätze natürlich schon lange belegt und zudem hat sich noch eine Lady genau unter dem Arch breit gemacht.

Also merke: Man kommt hier nicht pünktlich zum Sonnenaufgang her, sondern ist schon eine halbe Stunde eher hier, um sich einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern. DAS hat mir natürlich keiner gesagt und so wird es um 06:20 Uhr halt nur die zweite Reihe.

Macht nix, ich bin eh nicht der Profifotograf und alleine die Stimmung aufzusaugen macht den Wert dieses Ausfluges aus.

Schon bald zeigt sich die Sonne am Horizont:

Je mehr die Sonne durch den Dunst zum Vorschein kommt, umso roter leuchtet sie die Unterseite des Arches an.

Vielleicht treibt es uns ja wieder mal so früh hierher, dann aber eine halbe Stunde vorher!

Eine halbe Stunde später hingehen bringt hingegen nichts, denn dann befindet sich die Sonne genau hinter dem Arch.

Als wir zum Parkplatz zurückkommen, stehen immer noch viele Autos hier. Auch die Toilette wird belagert. Also fahren wir zum Visitor-Center, dort noch kurz auf die Pipi-Box, bevor es den Shaver-Trail nach unten geht.

Hier noch ein paar Benimmregeln. Interessanterweise gibt es jeweils ein Stehklo und ein "normales" nebeneinander. So wird vermutlich allen Chinesen und Indern Rechnung getragen. Im anderen Restroom hängen vermutlich genau die gegenteiligen Anweisungen, hab ich aber nicht nachgeschaut.

Den Shafer Trail kann man mit jedem PKW befahren, schließlich sind hier früher auch LKWs runter, um Maschinen für die Suche nach Uran nach unten zu bringen. Durch diese Suche sind auch die meisten dieser Straßen hier im Outback entstanden.

Es ist heute extrem diesig. Rauch ist es aber keiner, obwohl es extrem trocken ist und Feuer rundum wüten. In Utah herscht derzeit sogar ein Verbot für offenes Feuer, wie wir am Abend erfahren.

Nach einer halben Stunde auf dieser recht guten Gravel-Road (die haben wir schon in ganz anderem Zustand "erfahren") erreichen wir den Mussleman-Arch. Linus´Herzenswunsch ist es, da einmal im Leben drüber zu laufen. 2014 hat Jutta das strikt verboten. Ihr werdet staunen, wie sich die Dinge ändern können!

Da wird sogar mir schlecht. Schaut aber wilder aus, als es ist.

Und: Tataaa!

Hier kommt auch unsere kleine "Spark" zum Einsatz. Aris pilotiert. Dass die Dinger in Nationalparks verboten sind, finde ich wegen der Lärmverschmutzung, die selbst so ein kleines Ding verursacht, mehr als gerechtfertigt. Trotzdem bringt das mal ein wenig andere Perspektiven ins Spiel und da wir hier ganz alleine sind, stören wir auch niemanden.

Inzwischen ist es fast 09:00 Uhr und es wird wärmer. Da wir ja noch zum Corona Arch wollen, kürzen wir über die Potash-Road ab. Sehr lohnenswert und ebenfalls in passablem Zustand, ist die Straße auch mit SUVs befahrbar, wenn man den Versicherungsschutz mal außer Acht lässt und einem das Auto egal ist. Nach dem Motto "don´t be gentle - it´s a rentle!" treiben wir unseren Jeep da runter, was natürlich überhaupt kein Problem darstellt. Wäre mit dem Expedition auch gegangen, allerdings hätten wir uns verwunderte Blicke der wenigen Befahrer eingeheimst.

Echt ein Witz! Wer die Passage, in der dieses Schild steht, mit 15 Sachen schafft, ist ein Held!

Die Potash-Road ist nach der Erzeugungsstätte für Pott-Asche (Kaliumcarbonat) benannt. Dieses leicht lösliche Salz wird hier als Lake in riesigen Seen getrocknet und so gewonnen.

Diese Seen sind aber nicht nur offensichtlich nützich, sonder auch wunderschön anzuschauen. Echt kitschig, dieses Blau!

Da es nun schon halb Elf Uhr ist und die Temperaturen bei knapp unter 30 Grad angekommen sind, entscheiden wir uns, den Corona auf morgen früh zu verschieben. Wir stehen lieber früher auf, zudem stehen am Trailhead sicher 10 Fahrzeuge.

Wieder "zu Hause" angekommen, machen wir erst mal ein Mittagsschläfchen, bevor wir in die Sand-Flats oberhalb von Moab aufbrechen, um Jutta mal ein wenig Offroad-Feeling zu vermitteln.

Wie letztes Jahr, fahren wir "finns ´n things" ab, eine Einsteigerroute für reine Offroad-Fahrzeuge, die es mitunter aber in sich hat.

Fotos dazu gibt es morgen, dann machen wir "Männer" uns nochmal auf den Weg.

Als wir Abends nochmal in die Flats wollen und Holz kaufen gehen, erfahren wir eben vom Feuerverbot in gesamt Utah. Schade, denn Lagerfeuer machen ist eine der schönsten Abendbeschäftigungen hier! Wir bleiben trotzdem ein wenig oben und genießen den Abend, bevor wir dann halt unser Fleisch auf den heimischen Grill werfen.
So. Und jetzt geht es in die Haia, es ist ja fast schon Zehn und wir wollen früh raus!

 

Nach oben