19.03. - Stellenbosch



Was uns seit Tagen Sorgen bereitet: 

Das Wetter wird die letzten Tage in unserem Südafrika Urlaub mies! 

Es wird regnen, es wird zumindest bewölkt sein, Höchsttemperaturen um die 22 Grad.


Heute Morgen sieht es danach aus, als dass der Wetterbericht leider recht hat. Es nieselt und ist windig. 

Kleiner Trost: Eine kleine Katzendame findet unser Zimmer super und entert einfach unsere Räumlichkeiten.

"Musst mich Liebhaben!", scheint sie zu meinen und Jutta hört zu :)!



Wir gehen Frühstücken, und werfen die kleine Lady aus unserem Zimmer, hilft ja nix.


Als es um zehn aufhellt, sieht die Welt schon besser aus. 


Das mit dem Wetterbericht ist schon so eine Sache.

Wenn es am Tag irgendwann regnet, was für ein Symbol schmeißt man dafür ins Rennen? Natürlich das mit der Wolke, aus der es regnet. 


Ich wäre für mindestens 4 Segmente pro Tag, dann wären wir viel fröhlicher in den Tag gestartet, denn nach Regen folgt Sonne und alles ist gut! Überhaupt wechselt hier das Wetter im Halbstundentakt. Wir hatten volles Sauwetter und mächtig Wind, eine viertel Stunde später knallt die Sonne und es ist windstill. Also nicht Trübsal blasen, wenn der Wettermann was sagt. Kann hier in Südafrika stimmen, tut es aber meistens nicht.




Kurz nach 10 fahren wir los und orientieren uns nach verschiedenen Blogs und Helgas (eine Bekannte) Empfehlung und fahren 20 Minuten in den Osten von Stellenbusch in die Berge. An der Straße nach Franschhoeck liegt kurz vor der Passhöhe ein Weingut, das man auf alle Fälle besuchen sollte. 


"Delaire Graff" ist ein wunderschönes Weingut, das unser erster Weindegustationsort wird, "wine tasting" halt.


Und da man 4-6 Güter besuchen sollte, hier die Route von heute:



Und was soll man sagen, das Delaire Graff war mit Abstand das Beste und schönste Weingut!

Hidden Valley war zwar schön, aber ohne Reservierung kriegten wir keinen Tisch. An Klasse deutlich hinter Graff.

Haskell war nett, aber die Weine schmeckten uns überhaupt nicht. Nicht mal der Sauvignon Blanc, unserer mittlerweile zum Lieblingswein erkorenen Weinsorte.

Waterford war wieder super und einen Besuch unbedingt wert. Super Wein und vor allem eine traumhafte "Brettljause". 


Weine probieren kostet hier überall so um die 6 Euro (R120) pro Person für 4 bis 5 Weine, die man sich auf der Karte aussuchen kann.

Dafür kriegt man je ca. ein Achtele der ausgewählten Sorte, die jeweils von einem deinem Tisch zugeteilten Sommelier natürlich extra blumig erklärt wird. Natürlich sind die Weine immer vom Gut, das man gerade besucht.

Nach 4 Degustationen sollte man definitiv nicht mehr Auto fahren. Es gibt deshalb geführte Weintouren, auch Uber ist eine gute Alternative, um von Ort zu Ort zu kommen. Ich fahre. ;)

 

Auffahrt zum Weingut Delaire Graff





Die Lese ist Anfang März übrigens schon vorbei und die Weinreben leer, eigentlich analog unserem September.



Man kann hier übrigens auch übernachten. Für schlanke 1.500 Euro pro Nacht in den Häuschen da unten.



Um diese Uhrzeit, es ist kurz vor Elf, ist noch wenig los. Wir fragen nach einer Weinprobe und werden zu einem schönen Tisch im Freien geleitet. Noch ist es frisch, aber die Aussicht ist fantastisch. Wir fühlen uns an die Weingüter in Margret River in Australien erinnert, nur dass die Landschaft hier noch viel schöner ist. Berge gibt es in West-Australien ja eigentlich keine. Und im Piemont keine solchen. Einzigartig eben!





Zum ausgezeichneten Wein (2 verschiedene Sauvignon Blanc, 2 Chardonays) lassen wir uns mit einer Oliven-Variation aus gleichem Hause verwöhnen. Herrlich!






Man beachte die tollen "Nasen", die der Wien zieht!




Die zelebrieren den Wein hier schon heftig! Alles ist voller Kunstgegenstände und jeder Blick fällt auf irgend etwas schönes. Sehr sehr toll hier!







Wir fahren ein par km weiter bzw. wieder zurück in "unsere" Gegend und besuchen das Weingut "Hidden Valley".

Nach so viel Prunk sind wir nicht ganz so überzeugt, würden auch nur einen Tisch in der "Busgesellschaftsecke" kriegen und drehen deshalb wieder um. Zwar schön, aber warum hier bleiben, wenn es besseres gibt?

In Stellenbosch gibt es 450 Weingüter, da findet sich sicher was passenderes!



Kunst aus Bronze findet sich an jeder Ecke. Echt toll, passt aber nicht in den Koffer.


Auch die Natur kann hier klotzen.





Haskell haben wir uns eigentlich nur ausgesucht, weil es in der Nähe lag. Eigentlich hätten wir das auslassen können, der Wein war gar nicht unser Geschmack, leider kein einziger.




Der Blick hier ist schön, aber das lässt sich kaum irgendwo hier verhindern.



Weiter geht es zum Waterford Estate. Hier spinnt Google völlig, denn erst will es uns einen Hang hinunterjagen, dann abbiegen, wo keine Straße ist. Immer wieder. Statt 10 veranschlagten Minuten sind wir eine halbe Stunde unterwegs. Geholfen hat schlußendlich nicht das Navi, sondern das gute alte Schilderlesen.


Unser Tip: Das sollte deine 2. Weinverköstigung hier in Stellenbosch sein, wenn du vor hast, nur noch die schönsten Dinge des Lebens zu genießen!




Das gibts hier übrigens auch: Weinsafari! Coole Idee und Saufen ohne Reue!



Nach 2 vollzogenen Weinverköstigungen schenken wir uns hier ein einziges Glas Wein. 

Nur eins. Und eine Brettljause.



Käse, Früchte, Olivenöl auf Balsamicoessig, Parmaschinken und das geilste überhaupt: Mit Honig und eingelegten Weintrauben bedeckte Leberpastete. Super!



Wein verköstigen ist anstrengend. Deshalb machen wir ein kleines Schläfchen "zuhause" und dann noch einen kleinen Spaziergang durch Stellenbusch, bevor wir früh und müde ins Bett fallen. 


Morgen geht es ins Finale, nach Cape Town. Und Streik ist auch noch. Wir sind gespannt!




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