Tag 12 - Eldhraun
 

Tag 12, Donnerstag 27.08.2015 Egilsstaðir - Eldhraun

Heute steht wieder ein Fahrtag an. Es geht ca. 400km in den Süden, immer der Ostküste entlang. Dank unseres 4x4-Autos können wir die 1 mit der 939 um 80km abkürzen, "normale" PKWs und Wohnmobile sollen die 1 nehmen, denke aber, dass das auch mit denen gehen würde.

Was es dabei zu sehen gibt, können wir leider nicht sagen, denn dichter Nebel macht eine Sicht über mehr als 10m unmöglich. Lediglich der Höhenmeter des Navis zeigt an, dass wir wohl einen Pass überquert haben.

Als die Sicht plötzlich besser wird, sind wir schon fast wieder auf der 1, also waren das fast 50km Nebel-Blindflug. Wir machen Rast bei einem sicher nicht namenlosen aber uns unbekannten Wasserfall.

Unser Auto ist auch schon schön eingesaut. Aris macht das Beste draus.

Nach 250km schöner Route entlang der Fjorde kommen wir zur Gletscher-Lagune Jökulsárlón, der größten ihrer Art in Europa. Aber Superlativen sind hier echt wurscht. Der Anblick des gigantischen Gletschers Vatnajökull ist schier überwältigend.

Dass hier James Bond im Angesicht des Todes an einem anderen Tag gestorben sein soll (diese zwei Streifen wurden hier gedreht), kann man sich vorstellen, bietet die Gegend doch eine atemberaubende Kulisse für so manches Filmchen.

Es gibt hier nicht nur 4 Grad warmes Wasser, das für Ungemach unter Badenden sorgt, auch eine Touristenfalle wurde eingerichtet. So kann man mit Booten, die Räder haben, 45 Minuten sinnfrei auf dem Gewässer cruisen, obwohl die schönsten Eisschollen direkt beim Eingang rumlungern. Uns egal. Fallen sind prima und meine schwere Geldtasche um 18.000 Kronen leichter.

Da Isländer freundliche Leute sind und diesen Ruf auch behalten wollen, schicken sie z.B. diesen netten Guide, der aus Spanien stammt, als Touri-Nepper auf die Piste bzw. ins Wasser.

Er erklärt uns, dass das unter Druck entstandene Eis (deshalb durchsichtig, da kein Lufteinschluß) über 1.000 Jahre alt sei. Seine Kollegen haben gerade so getan, als ob sie das Eis von einer Scholle holen. Wir wollen´s mal glauben. Immerhin darf man es probieren. Schmeckt wie gefrorenes Wasser.

Den einen oder anderen Berg sieht man dann aber trotzdem noch und sogar eine Robbe gibt es zu sehen.

Dort, wo die Lagune auf das Meer trifft, spuckt der Gletscher das Eis ins Meer. Hier könnte man stundenlang fotografieren, ich werde nach 5 Minuten zurückgepfiffen, die Herrschaften wollen weiter. "Fahrgeil" würde Heinz Strunk das bezeichnen.

Nachmittags kommen wir bei unserem Häuschen im Süden an. Hier werden wir nur eine Nacht bleiben, aber die Gegend ist wunderschön.

Aus dem Augenwinkel sehe ich beim Hinfahren eine Seltenheit, die Linus und ich später noch begutachten werden. Dort angekommen, werden wir nach kurzer Session schon von einem hupenden Auto zurückgepfiffen. Es stellt sich heraus, dass die Besitzerin des Geländes nicht zur freundlichen Gilde der Isländer zählt und mit uns lieber nicht die unerschöpflichen Fotomotive teilen möchte. Wir sollen schnell verschwinden, was wir nach einer Entschuldigung mit Händen und Füßen (sie spricht leider kein Englisch und mein Isländisch ist noch so lala) auch machen. Schade, war echt spannend dort!

85% aller je gebauten Land Rover sind noch auf der Straße. Das Exemplar hier (ein Serie II wie es scheint) gehört zu den 15%.

Der Pool ist ordentlich vorgeheizt. Wir müssen einige Liter kaltes Wasser nachfüllen bis es erträglich wird, aber dann...!

 

 

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