Sonntag, 28. August 2016, Montrose
Wir haben im Registriebuch am Eingang der Bisti Badlands den Eintrag "visit the cracked eggs!" gelesen und das wäre auch mein Ziel für gestern Abend gewesen. Linus will auch unbedingt hin und so sind wir nach dem Frühstück wieder die 55km in die falsche Richtung unterwegs und besuchen die Bistis nun bei bestem Wetter und unter 20 Grad, was wie gesagt für die Jahreszeit außergewöhnlich kühl ist. Für eine Wanderung zu den zerbrochenen Eiern aber perfekt, denn die liegen gut 3km vom Parkplatz entfernt, wenn man die kürzeste Route über die Ebene (den wash) nimmt. Am einfachsten ist es auf alle Fälle, einfach dem normalerweise ausgetrockneten Bachbett zu folgen, was aber echt öde weil wenig abwechslungsreich ist. Man muss das Bachbett übrigens nie überqueren, man bleibt immer rechts davon.
Nach 45 Minuten haben wir die Eier gefunden, was ohne Karte vermutlich Glücksache wäre. Die Umgebung ist so abwechslungsreich, dass man sich schnell verzettelt. Zurück findet man allerdings immer, muss man doch nur wieder dem Bach entlang zurücklaufen.
Wir sind natürlich wieder völlig alleine in der Gegend und erkunden die gerade mal 50 Meter lange Reihe der cracked eggs, die auch tagsüber (es ist jetzt 11:00 Uhr) echt hübsch anzuschauen sind.
Wir laufen nach einer halben Stunde wieder querfeldein zurück in Richtung Parkplatz. Auch hier gibt es immer wieder interessante Formationen und Hoodos zu bestaunen.
Dass es geregnet hat, kann man am Wasser im wash erkennen. Wer die Möglichkeit hat, bei so angenehmen Temperaturen diese Gegend zu besuchen, dem sei dies wärmstens empfohlen!
Um halb zwei sind wir wieder beim Auto und brechen Richtung Norden auf. Durango, der "Million Dollar Highway", Silverton und schlußendlich Montrose warten auf uns.
Kaum haben wir die Grenze zu Colorado überschritten, wird alles hübsch und grün. In den Norden gibt es zur Abwechslung mal keine vierspurige Schnellstraße, sondern nur eine sich beschaulich dahinschlängelnde Landstraße, die durch einige winzige Hausansammlungen führt.
In Durango machen wir halt und essen bei MD (igitt, eigentlich wollte ich was Richtiges) und tanken noch mal voll (hier etwas teuerer wie in New Mexico um lächerliche $2,19 pro Gallone, also fast die Hälfte wie vor 2 Jahren), bevor es in die Berge geht. Die sind hier auch besonders schön, Durango ist ein Schigebiet. Auch sonst bietet die Gegend rund um Durango einiges, muss ich mir mal für einen späteren längeren Aufenthalt vormerken.
Hinter Durango beginnt der "Million Dollar Highway" (wobei eigentlich nur der nördliche Teil vom Red Mountain Pass bis nach Ouray so heißt, aber wen kümmert das). Die Straße führt zuerst an der Bahnlinie nach Silverton entlang, bevor sie sich in die Höhe schraubt und über zwei Pässe diese Berge überquert.
Hier oben beginnt es zuzuziehen und auf 3.325 Metern hat es gerade noch 7 Grad.
Nach dem ersten Pass führt die Straße runter nach Siverton, einer, wie der Name schon sagt, Silberbergbau-Stadt, die heute vom Tourismus lebt. Hatten wir uns schöner vorgestellt, liegt aber vermutlich auch am Wetter.
Danach geht es wieder in die Höhe, teilweise durch wunderschöne Wälder mit roten Wänden (hach).
Kurz vor Ouray öffnet der Himmel alles was er hat und überschüttet uns mit Blitzen und wieder mal amerikanisch großen Regentropfen. Wasser und Steine machen die Straße ein wenig "unübersichtlich".
Wir überstehen die Tour ohne Schaden und erreichen bei schönstem Wetter und 25 Grad Montrose. Hier übernachten wir zur Abwechslung mal im "Days Inn" in Montrose. Die Kette hat es uns offensichtlich angetan. Aber die Preise sind günstig, die Zimmer sauber und einen Pool gibt es auch immer. Selbst das Frühstück ist besser, als wir es von unseren früheren Reisen her gewohnt sind. Es gibt immer was warmes (hier so was wie Fleisch-Pattys), Waffeln, Joghurt, Süßes, Obst, Cornflakes etc.
Da das Restaurant neben dem Hotel geschlossen ist, treibt es uns wieder in eine Brauerei, wo wir unter Begleitung von Live-Musik wieder mal ein köstliches Abendessen futtern (na ja, die Wings sind lauwarm, aber lecker).
Wie schon üblich sind wir um kurz nach zehn in der Falle.