Ich werd hier gerade bedrängt, endlich den Bericht weiterzuschreiben. 1 mal ( in Worten: EIN MAL) dürft ihr raten, von wem.
Damit es wie ein "richtiger" Bericht rüberkommt, muss auch mal eine "fact box" da rein, und so kommti sie hier:
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- Winter = Sommer, also beste Reisezeit für den Westen Oktober bis April, Februar-April ist Nebensaison, Dezember/Jänner Hauptsaison. 1. Montag im März langes Wochenende (teuer und voll). Im Norden ist nun Regenzeit und schwül wie sau und viele Straßen sind vom vielen Regen überflutet. Dort nur im australischen Herbst/Winter hin (Mai-September).
- 170 Australische Dollar = 100 Euro, also nicht gleich auszucken, wenn ein Bier mal 8 Dollar kostet!
- bei der Übernahme des Campers folgende Dinge beachten: "fast check-out" bedeutet, das Auto mit leerem Tank und leerem Gas zurückzubringen. Kostete in unserem Falle 165$. Eine Tankfüllung kostet maximal 100$. Ich hab (leider) nicht gefragt, was eine Gasfüllung kostet. Spart euch das, also Auto mit vollem Tank (leer ist ein Auto eh nie) und von mir aus mit leerem Gas zurückbringen => viel billiger! Lieber ein paar Flaschen guten Wein kaufen!
- unsere Kassetten-Toilette war bei Übernahme leer. Nicht gut! Sie sollte mit 10-20% Wasser und Chemikalien gefüllt sein. Vor dem Losfahren prüfen und ggf. füllen lassen oder halt mal ordenlich spülen und einen der beiliegenden Tabs einschmeißen. Unser Klo stank am ersten Tag fürchterlich, bis wir das nachgeholt hatten!
- das Klo haben wir bisher nur am Anfang in den Nächten für´s "kleine" Geschäft gebraucht, bis sich der normale Körperrhythmus wieder eingestellt hat. Die Dusche ist für die Fische. Glaub nicht, dass da je irgendwer mal geduscht hat. An jedem Strand und natürlich in jedem Campingplatz gibt es Duschen, die eigene braucht es m.E. nicht. Dazu müsste man den Boiler aktivieren, der dann das meiste Gas aufbraucht.
- Diesel kostet derzeit etwa $1,5 (manchmal $1,35, mal $1,60), also ca. 85 Cent pro Liter, Benzin ist günstiger. Getankt wird immer bei halber Tankfüllung, maximal bei einem Drittel. Je nach Route kommt 300km lang keine Tanke mehr in Sicht.
- Einkaufen geht man bei IGA (wie SPAR bei uns), Woolworth (Eurospar) oder Coles (Interspar). Zigaretten gibt an jeder Tankstelle und kosten derzeit $40 für 25 Stück, egal, welche Sorte.
- Internet ist die Quelle für Radio über´s Handy, Radioempfang ist nur in/bei Städten möglich, CD hatte unser Autoradio keines, aber Bluetooth. TELSTRA ist DER Anbieter für Internet. Eine Sim mit 12 GByte kostet 30, eine mit 35 GByte 50 Dollar. Wir haben eine dazugehörige Box hier in einem Einkaufszentrum in einem Telstra.Shop gekauft, kostet alles zusammen 100€ und würden wir immer wieder machen. Internet gibt es flächendeckend in WA, auch im entferntesten Winkel. Nachkaufen kann jederzeit man über Tablet/PC. 12GByte haben uns 10 Tage lang gereicht, 35GByte wären für drei Wochen die bessere Wahl gewesen, da günstiger.
- zum Aufpimpen unseres Campers haben wir $450 in richtige Stühle, ein Gazebo (Faltdach) und eine Unterlagsmatte investiert, Gibts bei Kmart. Ein Topper (200x150x5cm) haben wir zufällig bei LIDL entdeckt und mitgenommen - das Bett war 100% besser!
- in allen Restaurants wird erst an der Bar / am Counter bestellt und gleich bezahlt. Man erhält eine Fahne oder so ähnlich mit einer Zahl drauf und nimmt die zu einem selbst ausgesuchten Tisch mit. Immer. Das spart Arbeitskräfte. Seltene Ausnahmen sind besonders teure Restaurants, da geht das wie bei uns. Allerdings wird man auch hier zum Tisch begleitet und zahlt am Schluss an der Bar bzw. beim Eingang. Also ähnlich wie in den USA. Selber einfach hinsitzen geht nur in Fast Food Restaurants (bisher nicht ausprobiert).
- Schnellfahren ist in Australien eher verpönt. Alle fahren in der Regel 5 km/h unter dem Limit. Mag an drakonischen Strafen wie in der Schweiz liegen, aber unser WoMo fängt bei 112 km/h zu piepsen an und somit kann ich das nicht überprüfen. Fakt ist, dass man auf den langen Distanzen pro 100 U/min des Motors einen Liter/100km mehr verbraucht, aber nur 20 Minuten am Tag (!) spart.
- der Asphalt in Australien ist viel lauter als bei uns. Nur wenige km hört der Lärm des groben Asphalts auf und es breitet sich das wohlige "hmmmmm" unserer Straßen hier aus. Meist ist es eben lauter Kieselteer, laut und wasserdurchlässig, was wiederum bei Regen echt ein Vorteil ist.
- Australier lieben Camping. Außerhalb der Städte finden sich fast nur noch SUVs mit Schnorchel, Dachzelt und Markise oder offroad-taugliche Anhänger an einem ebensolchen Zuggerät.
- Campingplätze gibt es ebensoviele wie Strände, also fast unendlich viele. Bisher haben wir immer zwischen 25 und 40 Dollar pro Nacht bezahlt. Das waren immer sites mit Strom, Wasser und Abwasser. Man könnte hier auch immer Wochenweise bleiben.
- die Suche nach Campingplätzen geht super über "WikiCamps", einfach als App runterladen.
- Auch ohne Camper kann man in West-Australien hervorragend reisen! Es gibt überall Motels und alle Campingplätze bieten auch Mobile-Homes oder Challets an. Im 4WD kann man auch viele der Strände befahren und sicher mega viel Spass haben!
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So, und nun zum Abschluss mal ein paar Eindrücke der letzten 4 Tage:
Wir sind in Monkey Mia der Hitze und den Fliegen entflohen und die 450km nach Geraldton in Maximalgeschwindigkeit runtergedüst. Da wir schon kurz vor 08:00 Uhr losgefahren sind, war noch ein Einkauf drin, dann sind wir aber bald in Dongara hängengeblieben.
Nach dem langen Wochenende war hier genau gar nichts mehr los und außer einem Pärchen aus Niederösterreich waren wir alleine am Platz.
Zeit, ein paar gute Dinge nachzukochen, geht auch mit einer Campingküche.
Am Donnerstag sind wir wieder früh auf den Beinen und fahren runter nach Perth. 100km davor bleiben wir in jenem Campingplatz, an dem wir beim Rauffahren keine Bleibe mehr gekriegt hatten, da ausgebucht. Super Sonnenuntergang in Guilderton!
Auch am Tag kann sich die Bucht von Guilderton sehen lassen!
Und heute am Freitag haben wir es nun bis nach Binningup geschafft, fast 100km unterhalb von Perth. Toller Campingplatz und das Wetter immer noch chillig. Fotos dazu morgen, versprochen!