5. September - Seattle
Kein Wecker kann uns heute erschüttern. Wir haben Urlaub!
Gerade ist Ebbe und die Kajaks, die für uns bereit stehen, wären nun startklar. Aber als "absolute beginners" trauen wir uns (noch) nicht recht und fahren mit dem Standardprogramm fort.
Es ist wegen dem späten Start in den Tag kein Wunder, dass wir erst um 11:00 Uhr nach einem ausgiebigen Frühstück das Haus Richtung Seattle Downtown verlassen. In der Nacht waren alle Straßen leer und Maps hatte Recht mit 15 Minuten bis in die Stadt. Um die Uhrzeit ist allerdings einiges los und eine halbe Stunde muss man bis ins Zentrum von Seattle schon rechnen. Dafür, dass unsere Bleibe direkt am Meer und einfach perfekt ist, ist das eine kleine Unannehmlichkeit, die wir gerne in Kauf nehmen!
Jutta und Aris waren noch nicht an unserem Aussichtspunkt, also fahren wir erst mal da hin, um einen Überblick zu bekommen.
Da die Space Needle nicht weit und ein absolutes "must see" in Seattle ist, spielen wir die braven Touristen, zahlen $37 pro Person für eine Fahrt nach oben und genießen 1,5 Stunden in luftiger Höhe. Was wir nicht wussten: am 3. August 2018 wurde die Space Needle neu eröffnet, nun als 2.0 mit Glasboden, der um die Needle kreist. Hätten wir eh erwartet, dreht sich doch im Donauturm in Wien oder im Funkturm in Berlin ein ganzes Restaurant um einen Turm. Aber hier ist das eben neu und eine Glas-Plattform, die sich dreht, gibt es weltweit eben nur hier.
Auf der oberen Plattform, die sich nicht dreht, kann man sich auf schiefen Bänken richtig in den Abgrund lehnen. Man darf hier alles machen, ist sogar erwünscht! Ständig ist eine Putzmannschaft am werkeln, um alles pikobello sauber zu halten, was uns echt erstaunt. Wer kennt nicht die verschmierten Glasabsperrungen z.B. im Top of The Rocks oder am Empire State Building oder sonst wo, wo Sicherheit vor Sichtbarkeit geht. Hier ist alles super und die Leute, die nachwischen, finden alles ganz gechillt ok. Super!
Natürlich hat man von hier aus auch einen tollen Blick auf die Downtown von Seattle, auch wenn es heute etwas trüb ist.
Die Space Needle ist heute also noch viel mehr ein "must see" dieser Stadt und eine unbedingte Empfehlung! Wir waren fast eineinhalb Stunden oben und haben es sehr genossen.
Direkt gegenüber fährt gerade eine "Duck" ab. Das sind diese Touri-Busse, die auch ins Wasser können. Das machen wir grad mit, wenn wir schon da sind. Schließlich ist so eine Tour auch immer sehr informativ und man erfährt viel über die Stadt, ähnlich den Hop-On-Hop-Off Touren.
Diese hier wird sich später als Informationsveranstaltung für Läden und Restaurants herausstellen. Mit lauter Musik, viel Gejohle und Geklatsche geht es durch Downtown und das Wasser, die Lady vermag aber keinerlei Wissen zu vermitteln. Gott sei Dank haben wir uns voher schon gut informiert und genießen deshalb einfach die Fahrt
Früher war das Wasser der billigere Boden wie die Stadt. Deshalb haben sich Hausboote hier etabliert. Heute zahlt man ab $2.000.000 aufwärts für so eine Bleibe. AirBnB bietet einige an, hab ich zu spät gesehen.
Die "Duck"-Tour dauert eineinhalb Stunden und wegen der geringen Informationsdichte gibt es auch nur $5 Trinkgeld.
Aber die - wenn auch wenig informative - Fahrt hat auch eine Erkenntnis gebracht: Blue Moon, eines der besten Burger-Restaurants der Stadt, hat heute "half price wednesday", und unser Hunger ist groß genug, nochmal durch die Stadt zu düsen und das Restaurant zu finden.
Direkt in dem Gebiet liegen die Headquarters von Google, Adobe oder auch die Zentrale von Geocashing. Hätten wir nie rausgefunden, nun sind wir per Zufall hier und finden das toll. Die Burger sind echt sensationell und eine Empfehlung!
Gesättigt fahren wir runter an die Piers, trinken ein Bierchen und machen einen "Ausflug" mit dem 4D-Kino "Wings over Washington" durch... Washington State. Echt lustig, da die kompeltte Sitzebene nach dem Start des Filmes um 90 Grad gedreht wird und man in 5-6 Metern Höhe baumelt. Ein 3D Kino der Spitzenklasse, wir wurden super unterhalten! Unbedingt in die letzte Reihe (also ganz "oben") sitzen!
Da wir eh gegenüber Seattle Downtown wohnen, fahren wir noch schnell an die Spitze dieser Landzunge. Das Panorama hier ist m.E. das absolut Beste.
Wir werden morgen nach Las Vegas weiterziehen und Seattle verlassen.
Das ist wirklich schade, denn bei dem Wetter (es hat 24 Grad und keine Wolke am Himmel) ist diese Stadt sicher mindestens 2-3 ganze Tage wert! Ich hätte so gerne eines dieser Lime-E-Bikes ausprobiert! Mit denen durch die Stadt zu cruisen, wäre ein wahres Higlight!
Fazit: Super Stadt, tolle Leute, Straßen wie in San Francisco (so steil), gutes Essen und bei dem Wetter einfach grandios. Gerne wieder!