Freitag, 15.08. Salida

 

 

von Farben und Bergen

Eigentlich steht man am ersten Tag so um 04:00 Uhr auf, weil man soooo einen Jetlag hat. Eigentlich.

Wir drehen uns nochmal um und schlafen bis halb Sieben, also bis halb Drei Uhr Nachmittags. Man sieht: Wir waren wirklich müde.

Das Frühstück im Drury Inn ist fantastisch, es gibt vom Obst über Cerealien bis zu Bratkartoffeln und Rührei alles, was das Herz begehrt.

Und so starten wir gemütlich um halb Neun Ortszeit Richtung Süden nach Colorado Springs, ca. 80km weiter in den "Garden of The Gods" - den Garten der Götter bei prächtigem Wetter.

Nach einer guten Stunde erreichen wir den GoG bei angenehmen Temperaturen und herrlichem Wetter.

 

Garden Of The Gods

Wir verbringen beinahe 2 Stunden hier im Park, dann müssen wir abbrechen:

Wir haben Wall-Mart-Notstand, oder anders ausgedrückt: Nichts zu trinken, nichts zu essen, keine Kühlbox. Ein schlimmer Zustand!

Kurz ins Navi eingetippt und schon sind wir auch da. Wir sind über eine Stunde durch den Markt gedüst und haben gezielt alles "geschossen", was wir für die ersten Tage so brauchen: Wasser, Limo, Bier, Orios, Unterhosen, Socken und natürlich eine Kühlbox samt Eis. Leider gibt es vom Einkaufswagen kein Foto, aber als "ziemlich voll" würd ich ihn schon bezeichnen .
 

Pikes Peak


Unser nächster Stopp liegt 10km westlich und 2,5km höher: der 4.301 Meter hohe Pikes Peak.
Eine Mautstrasse führt bei Cascade gute 20km lang in die Höhe - was Sebastien Loeb 2013 in knapp 8,2 Minuten schaffte und uns eine gute halbe Stunde Akklimatisierungszeit gibt.

Dass die 30 Minuten über die herrlich geführte Strecke (156 Kurven lt. Wiki) letztlich nicht reichen, merken wir oben. Obwohl wir als Ösis ja Berge gewohnt sind, ist das hier schon eine andere Nummer und ein leichtes Schwindelgefühl ob der dünnen Luft lässt sich nicht vermeiden. Hut ab vor den Everest-Besteigern, die würden nur lächeln.
Jutta meint dann auch nach kurzer Zeit, dass der Druck im Kopf sehr unangenehm wird und da sie mit diesem Gefühl nicht alleine ist, treten wir gerne den Rückzug in dichtere Luft an.


Man beachte, dass wir uns genau an der Untergrenze der Wolken befinden! Die Aussicht ist entsprechend fantastisch!


 


Hier führt eine Zahnradbahn hoch. Die würde über zwei Stunden brauchen, was zum aklimatisieren sicher besser wäre.

 


 


Das ist das Schlimmste: Eine Dose feinstes Bierchen kullert aus dem Kofferraum und macht sich auch sofort Luft. Ein schmerzlicher Verlust .

Beim Runterfahren gibt es auf halber Strecke eine Bremsentemperaturkontrolle.


Durchgefallen .
Wir fahren hier wie auf jeder Passstrasse in Österreich und nicht im 1. Gang bei 20km/h, was zwar die Bremsen etwas mehr beansprucht, aber eben mehr auch nicht.
Machen die aber sicher nur, damit die Leute im angeschlossenen Souvenirshop was kaufen .

 

Cripple Creek - Phantom Canyon Road

Inzwischen ist es erst 14:00 Uhr und auf der Fahrt nach Salida entscheiden wir uns spontan, die Goldgräbersiedlungen bei Cripple Creek anzuschauen.
Dazu zweigen wir bei Divide auf die #67 südlich ab und genießen die sauerstoffreiche Luft hier unten.

 


In Cripple Creek wurde Ende des 19. Jahrhunderts Gold gefunden und das hat damals Colorado vor dem finanziellen Ruin gerettet.

Schon auf dem Weg Cripple Creek warnen Schilder vor der Sperrung am Samstag, da ein Motoradtreffen stattfinden soll.
Das ist ja noch besser als Gold!
Das Örtchen ist in einem erbarmungswürdigen Zustand und ohne die Besucher dieses Wochenendes sicher ein gottverlassenes Nest (bis auf ein paar Spieler, die sich in den Casinos tummeln, die es hier haufenweise wegen der hier geltenden Spielerlizenz gibt).

Wir beschließen also, nicht die Minen anzuschauen, sondern uns unter die "Wilden" zu mischen (da fallen wir bestimmt nicht auf ).

 




 


Nach einer guten Stunde fahren wir weiter an den immer noch in Betrieb befindlichen Minen und riesigen Abraumhalden vorbei nach Victor, wo eine spannende Straße weiter nach Süden führt.

 

 


Hier, kurz nach Victor, beginnt die Phantom Canyon Road, eine Straße, die auf der ehemaligen Eisenbahntrasse über 45km ungeteert bis kurz vor Canyon City führt.

Ich sage euch: GENIAL!

Zuerst noch relativ breit, windet sich die Straße immer enger werdend durch wilde Schluchten und bietet ein einzigartiges Erlebnis abseits der Touristenrouten!

 

 

 

 

 

 

 

 


Nach dieser genialen "Abkürzung" düsen wir gemütlich auf der I 50, der "loniest highway in the world" Richtung Salida. Diese Ecke von Colorado ist wunderschön und die Straße folgt gemächlich dem Arkansas River, der herrlich in der Abendsonne glitzert.


Gegen 18:00 Uhr erreichen wir Salida und checken im Hampton Inn ein.
In einem BBQ kurz vor dem Ort essen wir genüßlich pulled pork und fallen bald danach müde ins Bett.
 

 

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