Tag 5, Henrys Lake - Yellowstone

Guten Morgen Europa!

Wie angekündigt, wars mit Internet im Yellowstone seeeeehr mager. Es hätte zwar so was ähnliches in unserer Lodge gegeben, allerdings so langsam, dass ich gerade mal ein Foto hochstellen hätte können.
- Und gerade das wollen wir doch alle nicht, nicht wahr?

Also hier der Bericht (vorschreiben konnte ich ja schon mal):

Tag 5 Henrys Lake – Yellowstone

Um 08:00 Uhr starten wir Richtung West Yellowstone, der letzten „richtigen Stadt“ vor dem Park. Hier Frühstücken wir herrlich im Old Town Cafe und genießen „Sunny side up“ Eier und Hashbrowns, also Rösti auf amerikanisch. Dazu Kaffee bis zum Abwinken.

Bald geht es endlich in den Park.
1.635km sind es bis hier gewesen. Anders als bei der klassischen Süd-West-Route sind die km bis hierher wesentlich anstrengender gewesen und ich hab das wirklich unterschätzt. Es gibt kaum eine Beschreibung dafür, wie langweilig eine solche Strecke sein kann.

Ich würde das ganze wirklich beim nächsten mal mit Fliegen zum West Yellowstone, Mietauto für ein paar Tage und Rückflug irgendwohin buchen. Die Fahrt hierher lohnt wahrlich nicht, auch wenn Reno und Craters Of The Moon schöne Abwechslungen bieten, die man sonst nicht kriegt.

Am Parkeingang, der aussieht wie eine große Mautstation, kaufen wir den Anual Pass für USD 80, der uns den „gratis“ Eintritt in alle National Parks für 13 Monate gewährt. Hätten wir unseren letztes Jahr nicht verschenkt, wir hätten jetzt wirklich gratis Eintritt, aber wer weiß das schon im Voraus?

Schon die ersten Meilen sind wunderschön, wenn auch erst jetzt. Hier hat es 1988 gebrannt und damals sind 30% des Waldes vernichtet worden. Entlang der Straße wurde brav aufgeforstet (bzw. hat die Natur das in den letzten fast 25 Jahren selbst gerichtet) und alles ist schön grün, aber das war sicher nicht immer so. Einige Ecken hier im Park sehen immer noch verheerend aus.

Schon am ersten Turnout, wo´s ein wenig dampft, steigen wir aus und erkunden per Fingertest, ob denn nun Badetemperaturen angesagt sind. Nie und nimmer!
Mann, was ist das Wasser hier heiß! Ich würde so an die 70 Grad schätzen, mindestens!






Am Lower Geysir Basin sind gerade gefühlte 20 Busse mit Chinesen angekommen und die Leute stehen Schlange, um die Quellen zu besichtigen. Nee, sicher nicht, wir sind ja noch länger hier und das tun wir uns jetzt nicht an!




Den „Firehole Lake Drive“ dürfen Busse erst gar nicht befahren, deshalb versuchen wir´s lieber hier! Wunderschöne Basins und kleine Geysire sind alle paar Meter zu bewundern. Ist ein kleines Fitnesstraining! Fahren, Aussteigen, Staunen, Fotos machen, Verweilen, Einsteigen und weiter...















Überall dampft und brodelt es herrlich. Einen "fahren lassen" geht herrlich unkompliziert. Riechen kann das hier garantiert keiner und hören auch nicht











Hier gibt es den Great Fauntain Geysir, der, wie eine Deutsche Urlauberin berichtet, täglich zwischen 19:00 und 22:00 Uhr ausbrechen soll.

Dafür lohne es sich zu warten, ein kleines Picknick sei die beste Wartezeitüberbrückung. Mal sehen, ob wir das morgen Abend schaffen, heute eher nicht.

Auch der „Bisquit Basin“ ist komplett überlaufen (es ist jetzt gerade mal 10:00 Uhr!).
Also auf zum „Old Faithful“!

Dort angekommen, suchen wir einen Parkplatz und finden diesen bei den Cabins gaaaaanz hinten, hinter der Old Faithful Lodge. Der „normale“ Parkplatz ist wirklich riesig und man kann alleine für die Strecke zum Old Faithful eine kleine Wanderung einplanen.
Wir haben gerade mal 100m zurückzulegen.


Und als wir gerade ankommen, geht es schon los!







Wir staunen nicht schlecht, was der alte Getreue so von sich gibt. Das Schauspiel dauert ziemlich genau 2 Minuten, dann köchelt er für die nächsten 70-90 Minuten (Immer zur ganzen Stunde da sein, dann klappt das prima. Sitzen wenig Leute da, dauert es länger, ist alles voll besetzt, geht´s gleich los.).

Wir besichtigen die Old Faithful Lodge, eines der größten Holzhäuser der Welt. Prächtig!






Da drin ist es wirklich so dunkel. Hab das Foto also nicht nabearbeitet, ist ja auch ein Live-Bericht.


Hier könnte man auch fürstlich Nächtigen. Davon werden wir noch träumen!

Kleiner Snack aus dem Shop, dann sollte „der Alte“ ja schon wieder loslegen! Wir warten noch an die 30 Minuten und der Platz füllt sich mehr und mehr, bis an die 2.000 Leute auf den Ausbruch warten.


Wir vermuten, dass das Gewicht der vielen Leute das Wasser aus dem Boden presst, deshalb ist der auch so pünktlich

Wir drehen ein Runde auf dem Upper Geysir Basin und bestaunen die vielen unterschiedlichen Formen, wie man Wasser sonst noch aus dem Berg pressen kann...




















Leider spielt die Sonne nicht immer mit. Es ist meist bewölkt und die Farben sind längst nicht so strahlend wie bei Sonnenschein.

Es wird langsam Zeit, in den Lake Lodge Cabins einzuchecken und es sind gute 40 Meilen dort hin.

Warum man besser noch im November vorbuchen sollte, seht ihr hier:









Nein, so schlimm ist es dann doch nicht, aber Komfort schaut anders aus.
Kein Internet (eh schon befürchtet), kein Fernseher, ein Bett mit 160cm Breite (und weich "wie Sau", zu Zweit wirkt das Bett gerade mal 80cm breit) und Brennesseln rund um´s Haus.

Na ja.


Aber es gab im Jänner schon keine andere Bleibe mehr hier und was solls, ist ja Urlaub! Wenigstens sind die Hütten sauber und für zwei Nächte werden wir das schon überstehen.

Wir haben schon schlimmer übernachtet. Viel schlimmer!

GRÖÖÖÖÖÖÖL, GRÖÖÖÖÖÖÖÖL!
Sind wir hier auf Malle?
Ein Blick aus dem Fenster erklärt alles:






So nahe werden wir nie wieder an Bisons herankommen!
Das Schuspiel dauert fast eine halbe Stunde, dann ist die ganze Herde endlich "nach Hause" gegangen. Beim Einchecken um 16:30 Uhr war die Herde noch unten am See.

„Be carefull, they are in the heat“ erklärt uns ein Mitarbeiter der Lodge-Verwaltung. Hätten die auch früher sagen können, dass man hier jederzeit mit brünftigem 1.000kg Lebendfleisch rechnen soll!


Vom Schreck erholt, machen wir uns nochmals auf den Weg und erkunden die „Mud Volcanos“ etwa 20 Minuten nördlich.





Es stinkt hier wie Hölle, ist aber wirklich faszinierend!
Scheinbar wird die ganze Gegend hier immer heißer. Noch in den 70er Jahren war hier fast nix los, jetzt brodelt es an jeder Ecke.












Retour gibt´s einen Stau wegen Bisons. Hä? Die kann man auch einfacher zu Gesicht bekommen!

An der "Fishing Bridge". Bilder sagen mehr als Worte:


Wir speisen im SB unsere Lodge gut und erstaunlich günstig und beschließen den Abend im Schaukelstuhl auf der Veranda der Lake Lodge bei einem Whiskey und einem Glas Portwein (die Kinder natürlich bei Limonade).


Morgen wollen wir früh raus (Start um 07:00 Uhr) und je nach Witterung das heute Verpasste nachholen, also nochmal in die Old Faithful Gegend und/oder nördlich den großen Loop fahren.

Tag 6, Yellowstone pur

Tag 4, Twin Falls – Henrys Lake

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