Tag 7 - Petrified Forrest

 

Heute kommen wir wieder mal in eine Gegend, die wir noch nicht kennen. Östlich von Flagstaff klafft bis Albuquerque eine riesige Lücke, die wir heute zumindes zum Teil schließen wollen.

Wir starten wie bereits üblich um kurz nach Neun (und nach einem ziemlich bescheidenen Frühstück) auf die Interstate 40 Richtung Osten. Kurz nach Flagstaff lockt ein Hinweisschild "Walnut Canyon National Monument" den Reisenden und so machen wir einen kleinen Abstecher. Wie immer gilt bei "National" die Nationalpark-Jahreskarte, die $8 pro Person hätten uns aber schon abgeschreckt. Vor allem, weil es ein wirklich winziger Park mit ein paar Anazasi-Bauten ist, der vielleicht jene anspricht, die Mesa Verde nie besuchen können oder wollen.

Nach dem inzwischen obligatorischen Kauf von Stickern für Aris´ Koffer machen wir hier einen kleinen Spaziergang und fahren bald weiter. Einzig auffallend hier: Im Canyon gibt es kein Wasser. Das ist seit 1905 so, als das Wasser lapidar "rerouted" wurde, also umgeleitet. Das wäre bei uns definitiv unmöglich, hier ist das aber eine Pioniertat und deshalb unangetastet super.

Super ist sicher auch der Meteor-Krater, der uns nach kaum 50km anlockt. "Wenn wir schon mal hier sind...", dann geht das natürlich mit! Mit $18 pro Person lässt sich diese private Attraktion sicher finazieren, da helfen wir natürlich gerne! Amerikanisch typisch sieht man das Wesentliche natürlich erst nach dem Eingang.

Bei einer fast einstündigen Führung erfahren wir folgendes: Herr Barringer hat um 1900 das 2 Quadratmeilen große Gelände um 1 Cent pro Acre (ca. 100m2) gekauft, da der Krater als vulkanisch eingestuft wurde, er aber als Geologe erkannt haben will, dass das nicht der Fall sein kann und hier ein Meteor mit hundertausenden Tonnen Eisen liegen muss. Damit hätte er seine Schäfchen ins Trockene gebracht, da die Eisenbahn dringend Eisen benötigte. Seine Unternehmung ging 1928 bankrott, er starb 1929 an Herzversagen. Eisen wurde keines bzw. nie in der erhofften riesigen Menge gefunden, aber ein paar Tonnen Meteorgestein nannte er schlußendlich sein Eigen. Seine Erben vermarkten das 50.000 Jahre alte "Loch" nun als ersten bewiesenen Meteorkrater der Welt. Wir fanden es witzig, auch das Visitor-Center ist gut gemacht, aber man hat schon weniger Werbung um bedeutsamere Dinge gemacht.

Viiiiieeeel besser ist dann die Hauptattraktion des Tages, der "Petrified Forrest", der "versteinerte Wald"!

Nach gut 150km erreichen wir den südlichen Eingang des Parks und staunen nicht schlecht. Das ist ja "Bisti Badlands" in riesig! Dazu noch die Bäume, die wir bei Escalante schon in einem State Park, dort aber in 0,01% der Menge hier bestaunt hatten!

Es hat 30 Grad und in der Ferne sieht man schon den Regen. Auf alle Fälle ein interessanter Fotohimmel.

Die versteinerten Bäume sind ehemalige Wälder, die durch Schlamm und Sand bedeckt von der Zersetzung geschützt wurden. Nach und nach wurde das Holz durch Silikate ersetzt und präsentiert sich nun in der fast selben Optik, aber dramatisch anderer Haptik. Interessant ist auch, dass diese Gegend ursprünglich 2.200 Meilen weiter östlich auf dem damaligen Superkontinenten Pangaea lag. Durch Erosion sind die Bäume nun wieder an der Oberfläche und bieten einen grandiosen Anblick. Danke Regen!

Wir sind echt fasziniert und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Eine echte Empfehlung für alle, die es mal in diese Ecke verschlägt!

Der Regen, der uns zwischendurch mal ein wenig abkühlt, hat auch seine guten Seiten!

Die versteinerten Wälder gehören seit heute zu unseren Lieblingsparks. Da kommen wir sicher wieder!

Nach drei Stunden müssen wir weiter, wir übernachten heute in Chinle und das sind noch gute 180km. Dort übernachten wir in der Thunderbird Lodge, gehen bei Dennys fein Dinieren und schlafen prächtig nach diesen wunderschönen Erlebnissen.

 

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