Tag 3 - Mandurah - Prevelly

Als wir uns verdutzt um 06:00 Uhr in die Augen schauen, ist uns klar: Jet-Lag gibt es nur USA Richtung Götzis, hier "muss das nicht"!

Die Sonne geht gerade auf und wer um 21:00 Uhr ins Bett gegangen ist, der schläft offensichtlich noch - es ist muxmäuschenstill hier.

Einzig diese Lady ist auf Krabbenfang. Dem Tiefgang ihrer schwimmenden Kühlbox nach zu urteilen, war sie bislang wenig erfolgreich.

Noch haben wir keine vernünftigen Stühle und auch eine Unterlagsmatte fehlt. Also Frühstücken wir nicht hier, sondern hauen gleich ab. Beim Schlüssel abgeben reiß ich die lieben hinterbliebenen Camper erst mal gehörig aus dem Schlaf, denn mit angezogener Handbremse hupt unser WoMo bein Losfahren wie Hölle und mein Hirn ist noch langsam genug, dass es bei einmal Hupen bei Weitem nicht bleibt. Echt peinlich so was, aber eben auch keiner da, der den Schuldingen hätte ausfindig machen können.

Wir fahren auf gut Glück durch die Gegend, finden aber nicht unser gewünschtes Frühstücks-Eldorado, also befragen wir Trip-Advisor.

Der führt und durch eine Wohngegend und da sind sie plötzlich, offenbar schon jetzt beim Frühstück:

Eine ganze Sippe Kängurus bevölkert hier den Dorfpark und knabbert am frischen Grün des Rasens.

Tripp-Advisor führt uns zu einer kleinen Kneipe, die um diese Uhrzeit (es ist gerade mal 07:00 Uhr) schon geöffnet hat uns so genießen wir ein typisches Englisches Frühstück mit Eiern, Würstchen, Toast, Hashbrowns und einer guten Tasse Kaffee im "The Leprechaun", wo viele Leute heute am Sonntag auch einfach die Zeitung holen oder auf einen Plausch bei frischem Kaffee vorbeischauen. Wie schon erwartet kann man das Würstchen gerne weglassen, das Rezept für gute Würste haben die Sträflinge von damals nicht nach West-Australien mitgenommen. Woher denn auch, in England können die das auch nicht.

Ein sehr netter Autofahrer bleibt stehen, lässt das Fenster runter und erklärt kurzerhand, dass wir willkommen seinen in Australien und dass West Australien sowieso der beste Staat sei. Und so geht uns es hier immer wieder: Die Leute sind unheimlich liebenswürdig und nett, freuen sich über Besuch, geben ausgiebig Auskunft und sind unendlich stolz auf ihr tolles Australien. Dürfen sie auch, wir sind da einer Meinung!

Etwas weiter südlich kaufen wir ein paar Kleinigkeiten, bevor wir langsam aber sicher in ruhigere Gefilde abtauchen. Rund um Perth ist verkehrstechnisch einiges los und die Staus nehmen erst 50km südlich von Perth ab. Hier wird es gemütlich und die Straßen leerer. In Bunbury leben viele Pendler, die täglich die 75km bis nach Perth zum Arbeiten fahren und das ruhige Leben außeerhalb der Stadt genießen.

Hier in Bunbury gibt es dann auch einen herrlichen Strand mitsamt einem der längsten Piers in ganz Australien. Da das Wasser sehr flach ist, musste der Pier auf über 1,8 km erweitert werden, damit Schiffe anlegen konnten. Heute ist es eine Touristen-Attraktion und eine kleine Eisenbahn fährt bis ans Ende. Wir genießen einen Campari an Land und freuen uns über 27 Grad und ein wenig Sonne.

Nun gilt es, unseren Camper komplett zu machen und bei einem Campingausrüster in Bunbury werden wir fündig: Richtige Stühle und eine Unterlagsmatte machen unser Setting perfekt, im Baumarkt nebenan gibt es auch noch selbstklebende Haken, damit man in unserem WoMo wenigstens was aufhängen kann.

Kurz nach 14:00 Uhr sind wir heute fertig mit Fahren, finden in Prevelly einen schönen Platz und breiten uns auf unserer site aus:

Herrlich! So kann es weitergehen!

Abends starten wir unseren Außengrill, die beste Erfindung an diesem Fahrzeug, mal abgesehen von einem gar nicht mal so schlechten Motor und einem angenehmen Fahrwerk.

Nun kann ich auch anfangen, unseren Bericht zu schreiben und nach ein paar Döschen geht es um irgend was nach Zehn ins Bett.

 

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