Samstag, 20. August 2016, Las Vegas - Sedona
Jet-Lag ist eine besondere Erfindung derjenigen, die die Zeit erfunden haben!
Die haben schlicht verpennt, dass man im 21. Jahrhundert auch mal weiter als eine Tagesreise mit dem Ochsenkarren verreisen kann. Wäre man sich bei der Zeiteinteilung deshalb genauso einig gewesen wie bei der Breitengrad-Einteilung, dann wären wir ohne Jet-Lag um 00:00 Uhr in Las Vegas gelandet. So ist es eben erst 15:00 Uhr und entsprechend früh (wegen der blöden "Ortszeit") geht es für uns an diesem Samstag aus den Federn.
Schon mal um 05:00 Uhr die Fremont-Street besucht?
Ich schon! Hier wird entweder noch nach durchzechter Nacht nach Hause getorkelt oder, falls man weiblich und (vermutlich) mittellos ist, noch nach letzten Möglichkeiten zum Gelderwerb gesucht ("Are you allone? Do you need some company?"). Auf alle Fälle ist Las Vegas um diese Zeit mindestens genauso bizarr wie in der Nacht!
Kurz vor sechs Uhr gönnen wir uns noch einen Espresso im Starbucks, bevor wir unser Auto beim Valet-Parking abholen. Ich liebe diese mit dicken Teppichen ausgelegten Gänge! Da ist der Frühsport beim Ziehen der inkompatiblen Kofferrollen gleich inklusive.
Die Adresse des nächsten Walmarts ist schnell im Handy-Navi eingetippt und so befinden wir uns wenig später als (wie es aussieht) einzige Gäste in unserem Lieblings-Einkaufsparadies. Eine riesige Kühlbox (diesmal haben wir mächtig Platz im Auto), 50 Cans diverse Biers und Softdrinks, Wasser, Oreos und Beef-Jerkey sowie diverse Kleidungsstücke und Lebensmittel wandern über den Ladentisch in viele viele kleine Plastikbeutel und Geld aus meinem Geldbeutel wieder retour. Ein fairer Tausch, wie ich finde!
Wie so oft landen wir bei Dennys zum Frühstücken und knapp nach sieben Uhr sind wir startklar in den Osten Richtung Sedona, dem ersten Halt unserer Reise.
Das ist die geplante Route:
Für einen Samstag ist ziemlich viel los auf den Straßen, selbst im Frühverkehr. Die Temperaturen sind mit unter 30 Grad aber genau richtig und wir haben richtig Bock auf Highway-Gefühl!
Kurzer Stopp bei "unserer" Lokomotive in Kingman, dann geht es weiter nach Williams, nur kurz unterbrochen von einer Pinkelpause im "Roadkill Cafe" in Seligman.
Den Hoover-Dam und die Route 66 lassen wir links liegen, sind es doch einige Meilen bis ans Ziel und die Strecke wohl dosiert für den ersten Tag.
Doch dann passiert das Wunder!
Direkt an einer Abfahrt bei Williams reißt plötzlich ein riesiges Loch im Boden auf und wir stehen wie angewurzelt da. Wie kommt das denn hier her?
Da freuen wir uns verrückt, wäre uns der Umweg bis zum Grand Canyon doch echt viel zu weit gewesen!
Eine auf alle Fälle wilkommene Abwechslung und so fahren wir zurfrieden weiter nach Sedona, wo wir gegen 19:00 Uhr nach einer halben Stunde im Stau auf der 89a ankommen. Diese Straße ist ein Traum und die Gegend hier im Oak-Creek-Canyon wunderschön mit den roten Felsen (hach, da sind sie also!) und den grünen Wäldern. Das schauen wir uns morgen nochmal genauer an, soviel ist sicher.
Wir residieren weit oberhalb von Sedona in der Sky Ranch Lodge in Zimmern mit "View". Der schaut dann so aus:
Die Kulisse haben sie echt super hinbekommen!
200 Meter weiter ist der Sky-Grill, wo wir köstliches Barbeque serviert bekommen, bevor wir noch vor 21 Uhr in einen komatösen Schlaf fallen. Waren das heute echt 670km? Irgendwo haben wir uns wohl echt verfahren .