Der hohe Norden ruft!
Was tun, wenn der Virus noch aktiv ist und nur im Ursprungsland behandelt werden kann?
Richtig! Wieder hinfahren und dagegen ankömpfen!
Wir haben es uns diesmal einfach gemacht: Wir bleiben 7 Nächte in unserer "Villa" vom letzten Jahr und übernachten die letzte Nacht wieder im Hotel Berg in Kevlavik. Allso diesbezüglich nichts neues.
Wir starten gemütlich um 09:30 Richtung München, wo wir nach gemütlicher Fahrt (wir erinnern uns; Jutta mags nicht über 200km/h) gegen 11:15 eintreffen. 1km vor dem Flughafen überholt uns sogar der Wagen vom Valet-Parking, weshalb ich ihm nur noch folgen muss und wir natürlich genau gleichzeitig am Terminal 1 eintreffen.
Das klappt ja schon mal prima. Gepäck ist auch schnell eingecheckt und um kurz vor 13:00 Uhr sitzen wir im Flieger. Leider hat eine Dame mit Gipsfuß vergessen zu erwähnen, dass sie ohne Rollstuhl nicht in den Flieger kommt und auf dem Außenparkplatz ist das ein wenig komplizierter. Das verschafft uns eine gute dreiviertel Stunde im Flieger, ehe wir starten.
Der Flug dauert keine vier Stunden und verläuft sehr ruhig. Gerade mal Zeit, den neuen Star-Wars-Streifen "The Force Awakens" mal in englischer Originalfassung anzuschauen (das Entertainment kann wahlweise in Isländisch oder Englisch genossen werden).
Am Flughafen warten wir eine gefühlte Ewigkeit auf das Gepäck, nutzen die Zeit für den Einkauf von Campari und Wein und so sind wir mit allen Verspätungen erst um 17:00 Uhr wirklich "da".
Hulda, unsere Vermieterin, wartet schon mit dem Uralt-Handy für die automatische Schranke und den Schlüsseln und hat für Juttas Geburtstag sogar ein Geschenk dabei: "Iceland - small world", ein wirklich ausgezeichneter Bildband, wie wir später feststellen werden. Wir begrüßen uns herzlich und verabschieden uns aber auch schnell wieder, schließlich hat sie schon eine ganze Weile hier gewartet.
Am Budget-Schalter ist nichts los und so fassen wir schnell unseren Wagen aus, einen Suzuki Grand Vitara, sogar mit Spikes. Der Wagen ist schnell gefunden und schon sind wir auf der Straße erst Richtung Reykjavik, dann der 1 folgend Richtung Selfoss. Wobei wir wie beim letzten Mal die Abzweigung auf die 1 nach Westen verpassen...
unsere Bleibe für die nächsten 7 Tage
Nach etwas mehr als einer Stunde sind wir in Selfoss und sausen mal schnell in den örtlichen Kronan, einen Supermarkt, der bis 21:00 Uhr auch am Sonntag geöffnet hat bzw. haben sollte. Denn schon bald bemerken wir, wie die Mitarbeiter anfangen, die Auslagen zuzuhängen und unser Frühstücksschinken schafft es nur in unseren Einkaufswagen, weil wir die Rollos selbst noch mal hochziehen. Scheinbar ist heute um Sieben schon Neun? Aber egal, wir haben alles für´s Frühstück und düsen los in unsere Bleibe.
Es ist Winter. Es schneit. Es ist kalt.
Wenn wir nicht schon einmal hiergewesen wären, hätten wir garantiert im Auto übernachtet. Der Weg ist nicht zu erkennen, so verweht und verscheit ist die ganze Gegend. Aber ahnen können wir den Weg noch und so parken wir nach einigen Anläufen auf dem unteren Parkplatz unserer Bleibe im halbmeter tiefen Schnee. Das sollte uns morgen noch zum Verhängnis werden, dazu aber später mehr.
In der Nacht klart es auf und am Himmel sind seltsame graue Streifen erkennbar. Ob das wohl wieder Nordlichter sind? Mit einer Belichtungsdauer von wenigen Sekunden zeigt sich der Himmel in herrlichen Farben, aber seht selbst:
Wir hoffen noch auf viele solche Nächte und gehen bald ins Bett. Fängt ja schon mal gut an!