Tag 2 - San Diego

 

Leinen los!

Als wir gegen 05:00 wach sind, ist es zuhause schon 14:00 Uhr. Wer immer diese dämliche Zeitverschiebung erfunden hat: Lass das! Das ist weder angenehm noch nützlich und von der Zeitverschiebung in die andere Richtung wollen wir gar nicht reden!

So kommt es, dass wir nach einem prächtigen Frühstück mit Rühreiern und Speck um 07:00 das Haus an diesem Samstag Morgen in ein noch verschlafenes San Diego verlassen. Es ist bewölkt und kühl und einen Pullover hätte es schon vertragen. Aber bald sind wir am Meer und halten das halt aus, am Nachmittag soll es ja wärmer werden.

In der Choice-Line gestern standen zwei Chevrolets, den linken konnten wir wegen defekter Scheibenwischermotoren leider nicht übernehmen.

Nun wurde daraus eben unser Gefährt für die nächsten 3 Wochen - ein für vier Personen gerade passender Suburban mit 24.000km auf dem Tacho. Netterweise in einer gehobenen Ausstattungsvariante mit gekühlten Sitzen, den schon bekannten Rüttelsensoren an den Oberschenkeln und diversen Features, die wir vermutlich erst im Laufe der Zeit kennen und vielleicht auch mögen lernen werden.

Noch schläft San Diego, eröffnet wird das Meiste erst um 10:00 Uhr.

So auch diese Attraktion, die wir uns doch gleich anschauen, wenn wir schon mal da sind (wenn auch eine Stunde zu früh):

Ok, die Tiefenschärfe hat sicher noch Verbesserungspotential, dafür kann man schön die Preise erkennen. Wir kaufen uns die Tickets übrigens nicht hier, sondern in einem nahegelegenen Souvenirshop, der sich als Touristeninfo entpuppt und 10% Discount gibt.

Die USS Midway ist ein Flugzeugträger, der 2 Wochen nach dem Ende des zweiten Weltkrieges in Betrieb genommen wurde, 10 Jahre lang das größte Schiff der Welt war, 4.500 Mann Besatzung hatte und bis 1992 unterwegs im Vietkong und wer weiß nicht wo überall im Einsatz war.

Und das Beste ist die Milage dieses Trumms: 12 feet per Diesel-gallon! Das entspricht 1 Liter Diesel pro m. Will mir gar nicht ausrechnen, was das für eine CO2-Steuer ausgemacht hätte! Damit ließe sich sicher das Trump-Wo-Kriege-Ich-Die-Kohle-Für-Die-Mauer-Her-Oder-Wer-Verhindert-Ende-Oktober-Den-Government-Shut-Down-Problem im Handumdrehen lösen!

Wir sind nicht soooo kriegsaffin und eher erstaunt, wie und wo sich die vielen Leute damals so auf diesem Kahn getummelt haben. Tageslicht war eher Mangelware und die Einteilung des Bootes so miserabel, dass selbst bei der schieren Größe kaum Platz für vernünftige Betten blieb. Als Kreuzfahrtschiff lässt sich die Midway wohl eher nicht verscherbeln.

Damals war die Welt halt noch in Ordnung :)!

Ebenfalls erstaunlich ist die Kabel-Verliebtheit der Schiffserbauer. Mit WiFi und Bluetooth hätte sich sicher der eine oder andere Meter Kabel ersparen lassen.

 

Neben unzähligen Gängen, die es zu erforschen gibt (ein Audioguide gibt dabei sachdienliche Informationen anhand einer einzutippenden Zahl auf deutsch von sich), sind auch etliche Kriegsgerätschaften zu sehen.

Inzwischen ist es wie versprochen wärmer geworden und wir tummeln uns am Oberdeck ein wenig rum und machen auch noch eine Tour hoch in die Kommandozentrale im Tower.

Nach drei Stunden Midway sind wir schön mit Maschinenölduft eingehüllt und verlassen das sich mit Menschen füllende Schiff Richtung Coronado-Bridge. Diese Brücke hebt sich in einem imposanten Bogen hoch über die Bucht und führt uns wieder Richtung Strand. Hier essen wir an einer kleinen Bude am Silver Strand das erste mal in unserem Leben einen Corn-Dog. Tip des Tages: Lass das!

Und da wir uns ja selbst versprochen haben, dieses Jahr ja keinen Stress aufkommen zu lassen, gehen wir in den Anlagen-eigenen Pool (den wir ganz für uns alleine haben) und kühlen uns für ein Nachmittagsschläfchen ab.

Abends geht es dann zu Sizzler auf ein super Steak und um 22:00 Uhr ins Bett (wobei das eine Schätzung ist, so spät ist es ja noch gar nicht).

 

Nach oben